12Juni
2021

Ein Hauskauf am Fjord im Norden Norwegens

Viele haben sich wohl gefragt, wie man auf die Idee kommt, sich mitten in der Pampa hoch oben im Norden von Norwegen ein Haus zu kaufen :P ?!? 

Naja, der Gedankengang ging damit los, dass wir ja nun wieder sesshaft werden wollen und ich mal so geschaut habe, wie leicht bzw schwierig es ist im Allgäu eine Wohnung zu bekommen. Und was soll man sagen..... die Deutschen lieben zwar Hunde und jeder Zweite hat fast einen, aber in einer Mietwohnung ist ein Hund nicht erwünscht.

Kommt noch hinzu, dass wir gerne eine Wohnung mit Garten haben wollen würden und natürlich nicht gerade in der Stadt.... so ist das ernüchternde Resultat...... 

Vergiss es! Zumindest zur Zeit.

Hmm... was nun. Was wären Alternativen? Natürlich das wir uns nicht in Deutschland oder der Schweiz niederlassen, sondern in einem anderen Land? 

Wo könnten wir uns vorstellen mal eine zeitlang zu wohnen? Der Osten / Hinterland Kroatien hat uns gut gefallen, aber kann man da ein Haus alleine lassen ohne das man Angst haben muss, dass die Bude ausgeräumt wird? 

Kanaren? Spanien ist ja bekannt, dass dort die Häuser besetzt werden und man die Leute aus seinem eigenen Haus nicht mehr hinaus bekommt... Also eher weniger...

Norden? Schweden/ Norwegen?

Wieso eigentlich nicht.... Dort gibt es alles was uns gefällt.

Die Berge, die Landschaft, wenig Menschen, der Winter...... 

Und da wir einfach nicht die Normalos sind, würde uns ein Häuslein ganz im Norden natürlich besonders gefallen :).

Zwei Monate dunkel, zwei Monate hell, Kälte im Winter dafür Polarlichter vor der Haustüre. Weitläufig bis zum Horizont und natürlich das Beste für unseren Huskey...

Das Jahr ist speziell dort, genau wie wir ;) ...

Also warum eigentlich nicht ?!? 

 

Die Idee ist geboren... goggle sagt man kann als Deutscher ein Ferienhaus kaufen und auf der Seite 

www.finn.no

finden wir eine Reihe an süssen kleinen Häusern. Mal am Fjord,  mal im Wald.

Und eine positive Überraschung gibt es auch... Die Preise für ein Ferienhaus, die natürlich nicht mehr ganz neu sind, sind erschwinglich! 

Über mehrere Wochen schauen wir nun regelmäßig auf die Seite und denken immer mal wieder... vielleicht das... vielleicht das.... 

Man muss ziemlich aufpassen, auf der ersten Seite klingt alles toll, aber je weiter man dann ins Detail geht, um so deutlicher werden die Probleme.... 

"... das Haus wurde errichtet ohne Genehmigungen, das Haus rutscht langsam den Hang herunter und und und... Sachen die man nicht haben möchte als Hausbesitzer :P .... Dann gibt es natürlich die ohne Strom und Wasser oder wo keine Strasse hinführt." 

Also alles ganz lesen!! 

Und dann war es da. Unser Haus.

Ein Häuslein, direkt am Fjord, alt, aber nicht zu vergammelt... mit Wasser von der Quelle und Strom. Mit eigener Küste und 19000 Quadratmeter Land! 

Man würde sagen, Liebe auf den ersten Blick :).

Man fühlt es einfach wenn es dein Haus ist, ganz komisch :D.

Ausgeschrieben ist es für 115000 Euro. 

Da man in Norwegen keine Häuser kauft, sondern auf ein Haus bietet, haben wir mal unsere Kontakte in Norwegen gefragt, wieviel sie für so eine Immobilie bieten würden.

Wir sollen mit 90000 anfangen. 

Sollen wir?

Also sich mal auf der Homepage des Maklers registriert und schon könnten wir bieten. Wenn wir wollen ;). 

Und dann haben wir es einfach gemacht.

Unser Gebot steht.

Die nächsten Tage sind aufregend. Es gibt keine Mitbieter und die Zeit ist fast abgelaufen. Dann kommt die Info, der Besitzer entscheidet ob er das Gebot an nimmt oder nicht...

Und wir warten... haben wir eine Haus in Norwegen? 

Dann der Anruf des Maklers.

Der Verkäufer würde unser Gebot annehmen.

Das Haus wird so verkauft wie es nun ist, mit allen Möbel und ungeputzt. Wäre ja perfekt für uns.

Er muss uns aber noch informieren, dass ein Teil unseres Grundstücks geschützt ist, weil dort alte Mauern von Früher im Boden sind. Sprich, wir dürfen darauf nichts bauen. Wollen wir doch garnicht. Die schöne Ausicht ist doch das Highlight.

Nun haben wir noch Zeit zum überlegen. Der Makler schickt uns eine SMS und erst wenn wir diese mit einem JA beantworten, sind wir Hausbesitzer.

Doch unsere Entscheidung ist gefallen...

Das JA wird eingetippt..

Das JA wird abgeschickt.

Ja, nennt uns für verrückt, aber wir haben ein Haus gekauft, in dem wir nie gewesen sind. 

Wie sagt man so schön:

 

Also, wir werden sehen :). 

 Der nächste Schritt ist, ein norwegische Konto zu eröffnen.

Dazu braucht man eine D-Nummer, die man, wenn es Corona nicht gäbe, einfach in Norwegen bei der Polizeistelle beantragen kann. Können wir aber nicht, weil die Grenzen dicht sind.

Also erledigt das der Makler für uns.

Er braucht dazu aber eine Ausweiskopie mit Apostille.

Noch nie gehört ... Also Mr goggle, aha, eine Beglaubigungsform für Europa.

Gut, Jack hat seine in der Schweiz bekommen, hier in Deutschland ist das natürlich nicht so einfach. 

Alle Ämter sind Corona bedingt geschlossen und auf Anfrage habe ich folgende Gebrauchsanweisung bekommen:

 Puhhh, also eine Blaubigung von der Beglaubigung der Beglaubigung :P ... WWIIIIIEEE BIITTTEEEE?!?

Egal.... Alles so gemacht wie beschrieben und tatsächlich nach ein einhalb Wochen diese Apostille bekommen.

Gut, 25 Euro, aber natürlich noch um weiten billiger als die Schweizer Apostille ;) :P .

Der Brief ist abgeschickt.... Wir werden sehen wie es weiter geht....

 Eine spannende Zeit liegt also nun vor uns...

Sei sie positiv oder negativ ;) 

Man wird sehen.....